Basics
Das Leben in einer Kindertagesstätte bedeutet für uns, einen Ort für Kinder zu schaffen, an dem sie sich wohl fühlen. Somit möchten wir ihre Selbstbildungsprozesse begleiten und unterstützen.
Neben dem Erziehungsauftrag und Bildungsauftrag verstehen wir es außerdem als unsere Aufgabe, das Familiensystem zu ergänzen und zu bereichern. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Freiheit, die Welt in Ruhe und in eigenem Tempo zu entdecken und die Begeisterung am Lernen zu erhalten.
Die verantwortungsvolle und liebevolle Betreuung der Kinder ist dafür maßgebend. Für die Kinder soll die Entfaltung ihrer sozialen Kompetenzen, wie zum Beispieldas Finden und Eingehen sozialer Kontakte außerhalb der Familie, durch von uns geschaffene Rahmenbedingungen, gewährleistet werden.
Für die Eltern wird eine Unterstützung bereitgestellt, um der Berufstätigkeit sowie anderen Interessen nachkommen zu können. Die Kinder haben im Gruppenverband die Möglichkeit, andere Kinder ihrer Peer-Group kennenzulernen und ein vertrautes Verhältnis zu ihnen und den Betreuern zu entwickeln. In einer familiären Atmosphäre soll viel Zeit für das freie Spiel, das Erforschen und Entdecken der Welt, die Entstehung einer sozialen Gemeinschaft gegeben sein, indem zusammen mit den Kindern das Leben in der Gruppe organisiert und mit Freude geführt wird. Wie der Alltag in der Gruppe gestaltet wird, kann an späterer Stelle gelesen werden (siehe Tagesablauf).
Im Alltag stehen authentische Beziehungen, Aufmerksamkeit, Beobachtung, Offenheit, Anerkennung, Empathie, Feinfühligkeit, Respekt, sowie Partizipation an höchster Stelle. Durch diese wichtigen Komponenten kann das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt werden.
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder werden durch das Spielen und Erleben mit Gleichgesinnten, durch das Erkunden der Umwelt, sowie durch die Beteiligung am Kindertagesstätten (Kita) - Alltag erweitert. Das Selbstwertgefühl entwickelt sich in eine gute Richtung, wenn es uns, als begleitende Bezugsperson gelingt, das Kind so anzunehmen, wie es ist und seine Integrität zu wahren und zu schützen. Die bedingungslose Anerkennung, das Gesehenwerden und eine persönliche Sprache lassen die innere Säule stabiler werden.
Die Qualität der Beziehung zu den Bezugspersonen in der Kindertagesstätte ist von großer Bedeutung, da der emotionale Umgang und das Fassen von Vertrauen gegenüber anderen Menschen außerhalb der Primärfamilie im Leben eines Kindes und dessen Integration in die soziale Umwelt eine große Rolle spielen.
Schon Kleinkinder haben ein starkes Bedürfnis nach sozialem Kontakt und Interaktion. Sie profitieren von dem Umgang mit anderen Kindern ebenso wie von einem engen, kontinuierlichen Kontakt zu den Betreuern, um positive Erfahrungen mit ihrer Umwelt machen zu können.
Wir bei den Rehkids legen viel Wert auf den gleichwürdigen Dialog (geprägt durch Jesper Juul). Dieser bedeutet, dass sowohl Kinder, als auch Erwachsene bei uns gleich ernst genommen werden und jegliche Belange, Wünsche und Gefühle gehört werden. Die Gleichwürdigkeit bedeutet kein Gleichmachen. Die Entscheidungsverantwortung liegt ganz klar bei den Erwachsenen. Gleichwohl tragen die Erwachsenen die Verantwortung für die Qualität der Beziehung zu den Kindern. Sie bestimmen, wo es lang geht (Führungsverantwortung). So können Kinder ihre Bedürfnisse und Wünsche frei äußern und sich darauf verlassen, dass ihre Integrität nicht verletzt wird, doch muss der Erwachsene entscheiden, welche Belange berücksichtigt und welche Wünsche umgesetzt werden können.
Wir als Begleiter der Kinder sehen uns als authentischen Kooperationspartner, der vor allem nachvollziehbare und persönliche Grenzen zum Ausdruck bringt. Neben den persönlichen Grenzen gibt es selbstverständlich festgeschriebene Regeln und Rituale, die das Zusammenleben in der Gruppe begleiten und eine Orientierung geben.
Wir gehen von einem ständigen Bildungsbegriff aus, nach dem das Kind, in guter Atmosphäre und in geeignetem Umfeld immer und ständig lernt und begreift. Voraussetzung für solch positive Lernerfahrungen ist in erster Linie die Freude und Begeisterung- dies gilt gleichermaßen für die Kinder, wie für uns Erwachsene. Wenn wir selbst von einer Sache begeistert sind, können wir die Neugierde und das Interesse der Kinder wecken. Sind die Kinder von sich selbst heraus motiviert und von einer Sache in den Bann gezogen, machen sie spielerisch wichtige Lebenserfahrungen.
Die Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gruppe stärkt die Kinder in ihrem Sozialverhalten. Sie lernen voneinander, entwickeln Handlungsalternativen und übernehmen gegenseitige Vorbildfunktionen. Wir legen großen Wert darauf, dass ein Kind genügend Raum bekommt, ein Verantwortungsbewusstsein für die eigene Person zu entwickeln, um im weiteren Schritt in sozialen Kontexten Verantwortung übernehmen zu können.
Wir sind uns unserer Verantwortung als Vorbild sehr bewusst. Dabei ist uns wichtig, eine authentische und persönliche Beziehung zu den Kindern zu leben, die es ermöglicht, die nötige Orientierung zu bieten, ohne Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung zu hemmen beziehungsweise einzuschränken. Wir möchten den Kindern auf ihrem Weg zur Selbständigkeit und Selbst- bestimmung eine wichtige Orientierung sein, der die nötige Verantwortung für sie übernimmt, ihnen aber genauso die Chance lässt, im individuell möglichen Rahmen, sprich dem Entwicklungsstand angepasst, eigenverantwortlich zu handeln/ zu entscheiden beziehungsweise dies zu erlernen.